
Kieferlage und Zahnkorrekturen
bei Kindern und Jugendlichen
Mit der traditionellen herausnehmbaren Zahnspange werden insbesondere Kinder in einem Alter frühzeitig behandelt, in dem sich der Kiefer noch im Wachstum befindet. So kann die Kieferorthopädie das Wachstum des Kiefers je nach Indikation unterstützend fördern oder hemmen.
Vereinzelt werden herausnehmbare Spangen in der Kinder Kieferorthopädie auch als Lückenhalter eingesetzt. Haben junge Patienten einen Milchzahn verfrüht wegen beispielsweise einem Unfall oder Karies verloren, kann die Zahnspange als Platzhalter die Lücke frei halten, bis der bleibende Zahn wächst.
Mit herausnehmbaren Zahnspangen kann das Wachstum bei Kindern optimal genutzt und eine Mundhygiene sorgfältig durchgeführt werden.
Kieferorthopädie und Kieferchirurgie
Als Ziel einer kieferorthopädischen Behandlung steht neben der guten Funktion immer auch das perfekte Lächeln. Ausgeprägte skelettale Fehlstellungen (knöcherne Fehlstellungen) können aber oft nicht ausschließlich mit einer Zahnspange korrigiert werden. Ist der Unterkiefer zu groß oder der Oberkiefer zu klein, ist das Mittelgesicht unterentwickelt oder das Kinn zu prominent, arbeiten wir mit verschienen Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen zusammen.
Behandlungsablauf
Bei der sogenannten “kombiniert kieferorthopädisch-kieferchirurgischen Behandlung” wird zuerst mit einer festen Spange vorbehandelt, dann erfolgt die chirurgische Umstellung eines oder beider Kiefer durch eine Operation.
Die Operation findet unter Vollnarkose statt und wird danach noch ungefähr drei Tage im Krankenhaus nachbetreut. Die feste Spange bleibt während der OP im Munde und wird nach der OP zur Feineinstellung weiter benutzt.
Verbesserungen der Gesichtsästhetik
Mit der OP können erhebliche Verbesserungen des Gesichtsprofiles und der Zahnstellung in kurzer Zeit erreicht werden, die OP ist in der Regel schmerzarm oder gar komplett schmerzfrei.
Dieser Absatz betrifft eine kieferorthopädische Behandlung (Kinder und Erwachsene) mit zusätzlichen kleinen chirurgischen Eingriffen (Miniimplantaten etc.)
(Bei mancher Zahn- oder Kieferfehlstellung wird es notwendig, die geplanten kieferorthopädischen Maßnahmen chirurgisch zu unterstützen. Hierzu zählt Beispielsweise das Freilegen oder Anschlingen von Zähnen, die ihren natürlichen Weg in die Mundhöhle nicht selbstständig finden. Auch das Durchtrennen störende Lippenbändchen oder das Einbringen von Mini-Implantaten gehören zum chirurgischen Bereich der Kieferorthopädie. Inwiefern solche Eingriffe der KFO-Chirurgie erforderlich sind, muss individuell in einem Beratungstermin festgestellt werden.)


Kiefergelenk
Viele Erwachsene leiden unter funktionellen Erkrankungen im Mund-Kiefer Gesichtsbereich. Es kann dabei zu Schmerzen oder Knacken im Kiefergelenk kommen, sowie zu Verspannungen und Schmerzen der Muskulatur im Kopf und Nackenbereich. Auslöser sind oft Fehlfunktionen der Zähne, wie knirschen und pressen, sowie Veränderungen im Zusammenbeißen.
Beim Knirschen und Pressen werden die Zähne abgerieben und kleiner, was wiederum zu Veränderungen und eventuell Beschwerden im Kiefergelenk führt.
BEHANDLUNG VON KIEFERGELENKERKRANKUNGEN
Schmerzen im Kauorgan vor allem in der Kaumuskulatur und/oder in den Kiefergelenken werden als Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) bezeichnet. Während kleine Fehlregulationen der Kiefergelenk- oder Muskelfunktion bei vielen Menschen zu finden sind und nicht oder kaum wahrgenommen werden, treten bei ca. fünf Prozent unserer Patienten Kiefergelenkerkrankungen mit ausgeprägten Beschwerden auf.
Wie die Kieferorthopädie Ihnen helfen kann
Mit einer für Sie dem individuellen Befund entsprechend angefertigten Aufbissschiene wird das Zusammenbeißen der Zahnreihen „entkoppelt“ und somit das Kiefergelenk zunächst „entlastet“. Nach Ruhigstellung resp. Beseitigung der akuten Probleme / Schmerzen folgen zumeist interdisziplinär ausgerichtete Behandlungen auch in Zusammenarbeit vor allem mit allen Fachbereichen der Zahnheilkunde sowie mit der Physiotherapie und Osteopathie. Häufig wird chronischer Stress als Auslöser der Schmerzsymptome erkannt. Wesentlich für die CMD Behandlung ist das Abklären der Ursache, wobei die ganzheitliche Sicht auf den Patientenbefund immer im Vordergrund stehen muss.
Ästhetische Korrekturen bei Erwachsenen
Mit der festen Zahnspange (Bracketsystem, Multibandtechnik) können Zähne genau bewegt und positioniert werden, bis ein schönes, gesundes und gleichmäßiges Lächeln gegeben ist. Die sichtbare, feste Zahnspange ist die in der Kieferorthopädie am häufigsten verwendete Methode zur Zahnkorrektur bei Kindern und Jugendlichen.
Die festsitzende Zahnspange besteht aus kleinen Brackets, die mit einem Dentalkleber auf die Zähne geklebt werden. Jedes Bracket besitzt einen Schlitz (den sogenannten Slot), durch den ein Draht (der Behandlungsbogen) gelegt wird. Über den Slot erhält das Bracket vom Kieferorthopäden die Information, in welche Richtung und Stellung sich der Zahn bewegen soll.
Um Zahnfehlstellungen möglichst sanft, komfortabel und erfolgreich zu korrigieren, bieten wir Ihnen in unserer Münchner Kieferorthopädie Praxis Brackets aus verschiedenen, hochwertigen Qualitätsmaterialien an. Neben traditionellen Zahnspangen aus Metallbrackets (im Mini-Format), behandeln wir auch mit transparenten, sehr unauffälligen Keramikbrackets oder selbstligierenden Brackets. Unter Berücksichtigung der medizinischen Diagnose sowie Ihren Wünschen, wählen wir zusammen mit Ihnen, die beste, zu Ihrem Kind persönlich passende Zahnspange aus.
Die Behandlung mit der festen Zahnspange dauert in der Regel zwischen ein bis zwei Jahren.


Prophylaxe
Sollte bei Ihnen oder Ihrem Kind eine kieferorthopädische Behandlung mit einer festsitzenden Zahnspange nötig werden, entstehen zusätzliche Ecken und Winkel, an denen sich vermehrt Bakterien (Plaque) festsetzen.
Hinzu kommt, dass die natürliche Selbstreinigung der Zähne sehr eingeschränkt wird und die Reinigung mit der Zahnbürste viel aufwendiger und schwieriger ist.
Das Risiko von Entkalkungen auf den deutlich sichtbaren Außenflächen der Zähne steigt um ein vielfaches.
Während einer Behandlung mit herausnehmbaren Apparaturen sind die Zähne durch den ständigen Kontakt mit der Spange mehr Kariesgefährdet. Da auch hier die natürliche Selbstreinigung eingeschränkt wird.
Wir reinigen mit Spezialinstrumenten professionell und perfekt Ihre Zahnoberflächen und herausnehmbaren Spangen. Anschließend überziehen wir Ihre Zähne mit einem Schutzlack. Nun sind Sie bestens gegen Karies und Zahnfleischerkrankungen gerüstet.
Prophylaxe heißt zahngesund ein Leben lang.
Knirschen (Bruxismus)
Bruxismus (Zähneknirschen) wird vorwiegend durch negativen Stress ausgelöst. Hält Bruxismus über mehrere Monate an, kann Zahnhartsubstanz verloren gehen und es zu Verspannungen an Kiefergelenken und Kaumuskeln führen, die wiederrum Schmerzen im Kopf-Hals-Bereich auslösen können.
Mit einer individuell für den Patienten angefertigten Aufbissschiene aus Kunststoff, werden die Zähne geschützt und die Muskulatur entlastet. Zugleich arbeiten wir in unserer Kieferorthopädie Praxis mit Osteopathen zusammen, um den Stütz- und Halteapparat im Ganzen zu gesunden. Weitere Information zur Bruxismus Therapie in unserer Kieferorthopädie Praxis in München.
Laut Bundeszahnärzte-Kammer knirscht jeder dritte Erwachsene in Deutschland mit den Zähnen. Auslöser für Bruxismus ist meist Stress. Während tagsüber „die Zähne zusammengebissen werden“, fängt nachts das unkontrollierte Reiben der Zähne an. Ungesund ist beides. Druck und Reibungen können Schliff-Facetten und feine Risse im Zahnschmelz verursachen und zugleich zu chronischen Verspannungen an Kiefergelenken und Kaumuskeln führen. Als Folge hiervon können Kopfschmerzen, Störungen in der Aussprache, Nackenverspannung, Schmerzen im Gesicht oder an der Halswirbelsäule, Tinnitus oder Schwindel auftreten.
Was ist das Besondere an der Bruxismus Behandlung?
Ihre ganzheitliche Betrachtung! In unserer KFO-Praxis in München fertigen wir zunächst eine Aufbiss-Schiene an, um Kiefer und Muskeln zu entlasten und die Zähne vor dem Knirschen zu schützen. Doch dieser Schritt sollte als der erste im Laufe der Behandlung verstanden werden. Eine erfolgreiche Bruxismus Therapie erfordert die fachübergreifende Zusammenarbeit mit Osteopathen, Orthopäden und Physiotherapeuten. Des Weiteren sind Entspannungsmaßnahmen empfehlenswert. Im Gespräch und in Zusammenarbeit mit dem Patient, legen unsere Kieferorthopäden ein geeignetes Konzept zur ganzheitlichen Bruxismus-Behandlung fest.
Für wen ist die Aufbissschiene geeignet?
Für Jugendliche und Erwachsene. Häufig beginnt die Funktionsstörung in einem Alter zwischen 30 und 45 Jahren. Manch junger Knirscher startet bereits in der Schule mit dem Zähneknirschen. Bei Kindern mit Milchzähnen wird das Zähneknirschen nicht behandelt, da sich bei ihnen das Knirschen physiologisch und nicht stressbedingt entwickelt.
Wie funktioniert die Behandlungsmethode mit der Aufbissschiene?
Mit einer – individuell für den Patienten angefertigten – Aufbissschiene aus Kunststoff werden die Zähne geschützt und die Muskulatur entlastet. Die transparente Schiene ist ca. 1 mm dünn, fast unsichtbar und äußerst komfortabel zu tragen. Nachdem der Kieferorthopäde einen Abdruck vom Ober- und Unterkiefer genommen hat, wird die Aufbissschiene für den Patienten angefertigt (meist für den Unterkiefer) und nachts getragen. Wird die Schiene mit der Zeit durch das Knirschen beschädigt, muss eine neue Aufbissschiene in unserer KFO-Praxis in München gefertigt werden. Die für die Schienen eingesetzten Kunststoffe sind CE-zertifiziert und somit gesundheitlich unbedenklich!
Behandlungsdauer mit der Aufbissschiene
Die Behandlungsdauer von Bruxismus richtet sich nach dem Schweregrad des Knirschens. Patienten, die bereits eine lange Knirschkarriere hinter sich haben, sollten die Aufbissschiene langfristig tragen. Knirscher, mit guten Erfolgen in der Behandlung, können nach Abschluss der Therapie in Stressphasen auf die Schiene zurückgreifen.


Schnarchen, Schnarch-Therapie
Beim Schlafen entspannt und erschlafft die Muskulatur im Mund- und Rachenraum. Sind die oberen Atemwege verengt, kann der Luftstrom beim Ein- und Ausatmen das Gaumensegel, die Rachen-Seitenwände, den Zungengrund oder die Stimmbänder zum Vibrieren bringen. Es kommt zum Schnarchen.
Zu gesundheitlichen Folgen kommt es, wenn das Schnarchen zu Atemaussetzern führt (Schlafapnoe). Bei einer Schlafapnoe sind die oberen Atemwege mehr als zehn Sekunden verschlossen (und die Sauerstoffzufuhr unterbunden), bis das Gehirn die Situation erkennt und durch die lebenswichtige Weckreaktion beendet. Kommt dieses mehrmals pro Nacht vor, fehlt dem Betroffenen der erholsame Tiefschlaf. Es kommt ebenfalls zum Bluthochdruck.
Leichte und mittlere Schnarchstörungen können mit dem nächtlichen Tragen einer Protusionsschiene therapiert werden. Das sind moderne, individuell angefertigte Schienen, mit denen der Unterkiefer nach vorne verschoben und die Zunge verlagert wird, so dass der Rachenraum erweitert ist. Protusionsschienen werden einfach über die Zähne gesetzt.
Nachsorge nach Zahnkorrektur
Alle unsere Zähne, egal ob schief oder gerade, verschieben sich ständig, ein Leben lang. Das passiert ganz langsam, aber irgendwann wird die Fehlstellung sichtbar. Mitunter sind es auch Kauprobleme, die sich infolge von Verschiebungen bemerkbar machen. Durch eine kieferorthopädische Behandlung könne Fehlstellungen behoben werden. Aber nach der Behandlung beginnen die Zähne wieder, sich langsam, aber stetig zu verschieben.
Wir empfehlen daher unseren Patienten und Patientinnen nach einer kieferorthopädischen Behandlung von Fehlstellungen einen sogenannten Dauer-Retainer. Dieser wird hinter die Zähne geklebt und im Prinzip ein Leben lang getragen. Er verhindert eine erneute Verschiebung der Zähne, nachdem diese ja gerade erst in durchaus langwieriger Behandlung korrigiert worden sind.


Zahnschutz beim Sport
Ein guter Mundschutz beim Sport rettet Zähne, schützt den Kiefer und mindert sogar das Risiko von Gehirnerschütterungen.
Es muss nicht immer gleich ein Profi-Boxkampf sein. Auch bei Sportarten wie Hockey, Karate, Mountain Bike-Fahren sind die Zähne in Gefahr. Wir empfehlen einen Sportschutz für alle Aktivitäten, bei denen Sie stürzen oder durch einen Zusammenprall Ihre Zähne gefährden können.
Wir fertigen für Sie Sport-Mundschutz: passgenau, komfortabel und – in Bezug auf die Schutzdämpfung – abgestimmt auf Ihre Sportart.
Kiefer- und Zahnfehlstellungen
In unserer kieferorthopädischen Fachzahnarztpraxis behandeln wir Kiefer- und Zahnfehlstellungen bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern. Nachstehend haben wir die häufigsten Symptome aufgelistet. Selbstverständlich ist die Diagnose bei jedem einzelnen Patienten bzw. jeder einzelnen Patientin individuell verschieden. Am Anfang steht deshalb für uns eine ausführliche und fachgerechte Funktionsanalyse. Gemeinsam mit Ihnen besprechen wir dann die für Sie beste Behandlung.
Kreuzbiss
Der Kreuzbiss zählt zu den häufigeren Fehlstellungen und bezeichnet eine Anomalie, bei der die Front- oder Seitenzähne im Oberkiefer zu weit nach innen oder im Unterkiefer zu weit nach außen stehen und die Zähne somit nicht richtig miteinander schließen können.
Tiefer Biss / Deckbiss
Im regulär geformten Gebiss überlappen die oberen Schneidezähne die unteren in der Vertikalen um etwa zwei bis drei Millimeter. Bei stärkerem vertikalen Überbiss spricht man vom tiefen Biss. Dieser kann bei extremer Ausprägung dazu führen, dass die unteren Schneidezähne die Gaumenschleimhaut berühren beziehungsweise in diese hineinbeißen. Eine besondere Form des tiefen Bisses, bei dem die oberen Schneidezähne sehr steil stehen und die unteren Frontzähne total verdecken, wird „Deckbiss“ genannt.
Engstand
Schmale Kiefer beziehungsweise Zahnbögen führen häufig zu Platzproblemen, die sich in einer gedrängten Zahnstellung oder in einem Raummangel für noch nicht durchgebrochene Zähne zeigen. Die Folgen davon können sein, dass die Zähne, die keinen Platz haben, verspätet durchbrechen.
Vergrößerte Frontzahnstufe (Überbiss)
Ein zurückliegender oder zu kleiner Unterkiefer, ein zu großer Oberkiefer, zu weit vorstehende obere Schneidezähne und/oder nach innen gekippte untere Schneidezähne führen zu einer Vergrößerung der horizontalen Frontzahnstufe. Durch den fehlenden Kontakt der oberen und unteren Schneidezähne ist die Abbeißfunktion eingeschränkt, Zähne und Zahnhalteapparat können überlastet werden, die Gefahr einer unfallbedingten Beschädigung der oberen Frontzähne ist deutlich vergrößert und der Lippenschluss ist erschwert. Das Aussehen ist beeinträchtigt. In extremen Fällen kann der Unterkiefer im Wachstum zurückbleiben.
Progenie (Überbiss des Unterkiefers)
Die Anomalie zeichnet sich durch einen vorstehenden, manchmal auch zu großen Unterkiefer aus. In einigen Fällen bleibt auch der Oberkiefer im Wachstum zurück. Beides führt dazu, dass kein normaler Überbiss besteht, sondern die unteren Frontzähne vor die oberen beißen. Frühe Anzeichen einer progenen Entwicklung im frühen Wechselgebiss können auch in einer Fehlverzahnung einzelner Schneidezähne bestehen, aus dem sich dann erst im Laufe des Wachstums eine Progenie entwickeln kann.
Offener Biss
Treffen Front- oder Seitenzähne nicht aufeinander und besteht zwischen ihnen ein mehr oder weniger deutlicher Abstand, spricht man von einem offenen Biss. Dieser tritt wesentlich häufiger im Front- als im Seitenzahnbereich auf. Ursachen sind häufig Verhaltensweisen, wie Daumenlutschen, längerer Nuckelgebrauch, Zungenfehlfunktionen, anomales Schlucken; es bestehen aber auch Zusammenhänge zwischen einem offenen Biss und einer Mundatmung.


Falscher Biss
Vom »falschen Biss« wird dann gesprochen, wenn die Zähne von Ober- und Unterkiefer nicht korrekt aufeinander treffen bzw. schließen. Der Fachbegriff heißt Okklusion. Wenn einzelne Zähne zu früh auf ihren Gegenzahn treffen, kann das die gesamte Bisslage verschieben. Die betroffenen Zähne sind durch die starke Beanspruchung übernatürlich abgenutzt. Infolge eines »falschen Bisses« kann es zudem zu einer Lageveränderung der Kiefergelenke kommen.
Ein »falscher Biss« wirkt sich aber nicht nur auf Zähne, Kiefer und Kiefergelenk aus, eine Okklusion kann beträchtliche Auswirkungen auf die allgemeine Gesundheit haben. Unser Körper versucht immer, einen funktionellen, harmonischen Biss herzustellen und den »falschen Biss« auszugleichen. Dazu setzt er die gesamte am Kausystem beteiligte Kau-, Gesichts- und Kopfmuskulatur ein. Dies kann zu erheblichen Verspannungen und damit zu Schmerzen am Kopf, im Gesicht, im Nacken, und im Schulterbereich führen und sogar bis in den Bereich des Rückens ausstrahlen. Solche Muskelverspannungen werden unter dem Begriff CMD, craniomandibuläre Dysfunktion, zusammengefasst.
Eine Kaufunktion mit harmonischer Okklusion kann heutzutage von spezialisierten Zahnärzten und Kieferorthopäden vorgenommen werden. Nach einer fachgerechten Funktionsanalyse der Bisslage des Patienten bietet sich der Einsatz einer adjustierten Aufbissschiene sowie Maßnahmen zur Wiederherstellung der harmonischen Okklusion an. Eine begleitende Behandlung durch Physiotherapeuten oder Osteopathen, besonders um extrem verspannte Muskulatur zu lockern, empfiehlt sich.
Zahnpangen
FESTE ZAHNSPANGEN
Metallbrackets
Metallbrackets sind eine robuste und sehr wirtschaftliche Variante der festen Spange. Die verschiedenen Metallbracketsysteme unterscheiden sich erheblich in Ihrer Qualität und Größe. Metallbrackets sind aufgrund Ihrer Materialeigenschaften die robusteste Variante der festen Spange.
Keramikbrackets
Keramikbrackets sind aufgrund der zahnfarbenen Keramik unauffällig und eine sehr oft gewählte Form der festen Spange bei Erwachsenen, da sie ein hervorragendes Preis-Leistungsverhältnis aufweisen.
Selbstligierende Brackets
Selbstligierende Brackets benötigen zum Einbinden der Drähte keine zusätzlichen Gummis oder Metallligaturen. Das reduziert die Reibung bei der Zahnbewegung erheblich und führt zu einer schnelleren und schmerzärmeren Zahnbewegung. Hygienischer sind diese Brackets, da sich die Bakterien nicht mehr an den Gummis ansammeln können. Selbstligierende Brackets sind die neueste Entwicklung im Bereich der festsitzenden Behandlungstechnik von außen.
HERAUSNEHMBARE ZAHNSPANGEN
Die Zahnspange kann die Zähne und den Kiefer bewegen und sorgt dafür, dass die Zähne durch die Retentionsspange (Haltespange) nicht wieder schief werden. Eine Zahnspangen-Behandlung ist in jedem Alter möglich. Die Zahnspangen-Behandlung wird gerne unter Ausnutzung der natürlichen Wachstumsschübe durchgeführt d.h. es ist das Alter der meisten Patienten zwischen 9 und 14 Jahren. Eine Zahnspangen-Behandlung dauert durchschnittlich vier Jahre, die Dauer und die Vorhersage vor Behandlungsbeginn ist abhängig von der Zahnfehlstellung und Kieferfehlstellung, der Art der Zahnspange und der Mitarbeit des Patienten. Daher ist das exakte Ende der Behandlung mit der Zahnspange nur in den wenigsten Fällen genau zu datieren. Zur Mitarbeit gehören das regelmäßige Einhalten der Kontrolltermine, das Befolgen der Anweisungen des Kieferorthopäden, also die Einhaltung der Tragezeit und die Mundhygiene.
VORBEHANDLUNG
In einigen Fällen ist eine Frühmaßnahme sinnvoll, denn wird durch einen Kreuzbiss das Wachstum gehemmt oder fehlgeleitet wird, soll durch die kieferorthopädische Therapie wieder ein regelrechtes, harmonisches Wachstum ermöglicht werden. Auch bei extremer Unterkieferrücklage ist zur Verbesserung der Kaufunktion und Unfallprophylaxe eine frühzeitige Behandlung sinnvoll. Eine Frühmaßnahme wird in der Regel zwischen dem 4. und 7. Lebensjahr begonnen und dauert in der Regel eineinhalb Jahre.

